Balkantrasse 2019

Liebe Freunde und Förderer der Balkantrasse!

Der halbe Januar des Jahres 2020 ist vorbei und es gibt noch keinen Jahresrückblick über die Balkantrasse. Nein, sowas!

Ein Viertel der zwanzigjährigen Unterhaltspflicht für den Leverkusener Abschnitt der Balkantrasse hat der Förderverein tatsächlich schon geleistet. Für die restlichen 15 Jahre gibt es eine erhebliche Erleichterung für die Vereinsaktiven. Dankenswerterweise hat sich die Stadt Leverkusen unter Federführung unseres Oberbürgermeisters Uwe Richrath bereit erklärt, den Unterhaltungsvertrag zu ändern und uns den aufwändigsten Teil unserer Pflichten abzunehmen. Seit Anfang 2020 muss der Förderverein nur noch den eigentlichen Geh- und Radweg sowie die ungefähr einen Meter breiten Seitenstreifen und von uns aufgestelltes Mobiliar wie Tische, Bänke und Hundekotbeutelspender in Schuss halten. Die Stadt wird künftig die Baumprüfung und -pflege übernehmen und auch die jährlichen Brückenkontrollen übernehmen. Die ersten fünf Kontrollen hat der Förderverein bezahlt. Turnusgemäß wäre erst 2020 eine große Prüfung an der Reihe, um der Stadt entgegen zu kommen, haben wir sie auf 2019 vorgezogen. Das Resultat war wie erwartet, die Brücken sind dank der Sanierung während des Balkantrassenausbaus in einem guten Zustand, lediglich die Brückenflanken, das sind die Stützmauern an den Einfahrten der Unterführungen, sollten von Bewuchs befreit und gereinigt werden. Diese Aufgabe haben wir Ende des Jahres erledigt und konnten damit die Brücken "besenrein" übergeben. Die weitaus aufwändigeren Baumkontrollen in Hinblick auf bruchgefährdetes Totholz sind wir auch los und ebenso die damit verbundenen Baumpflegemaßnahmen, seien es das einfache Entfernen von Ästen, kompliziertere Baumfällungen oder teure Hubsteigereinsätze durch beauftragte Unternehmen. Bei diesen Aufträgen hat die Firma Covestro den Förderverein mit einer sehr großzügigen Spende unterstützt. Ein Wermutstropfen ergibt sich hieraus für unsere Baumfälltrupps, sie dürfen jetzt aus versicherungsrechtlichen Gründen nicht mehr auf der Balkantrasse aktiv werden. Dafür waren sie 2019 noch sehr fleißig, denn auch bezüglich problematischer Bäume braucht sich der Förderverein nicht vorwerfen zu lassen, untätig gewesen zu sein. Nahezu alle aus Sicht unseres Baumprüfers kritischen Fälle konnten noch vor dem Jahreswechsel abgearbeitet werden, auch wenn sich deren Zahl nach den beiden heißen Sommern 2018 und 2019 durch Dürreschäden erschreckend erhöht hat.

Zusätzlich gab es Notfalleinsätze, die wir auch weiterhin leisten werden. Einen solchen gab es an einem Sonntag im März, als ein Sturm über das Land hinweg fegte und für Verkehrsbehinderungen und Zugausfälle sorgte. Gegen 17:00 erreichte uns die erste Nachricht über einen umgestürzten Baum auf der Balkantrasse. Wenige Anrufe später war ein Vereinsmitglied mit Motorsäge zur Stelle und beseitigte das Hindernis. Um 19:00 wurde ein weiterer gefallener Baum gemeldet, für den nach einer Begutachtung vor Ort ein anderer Helfer mit Motorsäge gefunden wurde. Allerdings war eine halbe Stunde später die Überraschung groß, der Baum war schon entfernt worden. Wir haben bis heute nicht herausgefunden, wer da so schnell war.

Trotz der Beschränkung der Unterhaltspflicht auf das Asphaltband bleibt für unsere Trassenpaten und fleißigen Aktiven genug zu tun. Hierfür gibt es wieder ein dickes Dankeschön! Wir haben sogar noch ein Stück Balkantrasse zur Betreuung hinzubekonnen, den verbleibenden Abschnitt bis zum Opladener Bahnhof. Wir halten dies für einen fairen Tausch mit der Stadt, die diesen Abschnitt selber ausgebaut hat. Hierzu unten mehr.

Die Mitgleiderversammlung fand am 20.3.2019 und zum ersten Mal im Gemeindesaal der evangelischen Kirche in Bergisch Neukirchen statt. Wir bedanken uns für diese freundliche Unterstützung. Das Protokoll können Sie auf unserer Internetseite nachlesen. Auf der Versammlung wurde übrigens beschlossen, den Turnus der Treffen auf zwei Jahre zu verlängern, wenn keine dringlichen Gründe für eine Zusammenkunft im Zwischenjahr eintreten.

Und sonst?

Im März ereignete sich in Bergisch Neukirchen auf der Balkantrasse ein bedauerlicher Unfall zwischen einem fünfjährigen Mädchen und einem Rennradfahrer. Wir hoffen, das Mädchen hat sich hiervon gut erholt und traut sich weiterhin, mit dem Rad zu fahren. Uns hat nicht nur der Unfall betroffen gemacht, sondern auch die Anfeindungen in sozialen Medien mit der Unterstellung, dass wir für den Unfall verantwortlich seien. Als Konsequenz haben wir einen Appell an die Vernunft auf unserer Internetseite verfasst (Ob sowas überhaupt wahrgenommen wird?) und an vier Stellen nicht zu übersehende Verkehrszeichen für einen Fuß- und Radweg auf dem Asphalt aufbringen lassen. Hiermit werden alle Nutzer an die rechtliche Situation, also auf die Pflicht zur gegenseitigen Rücksichtnahme erinnert, und es kann sich niemand herausreden, davon ausgegangen zu sein, auf einem reinen Radweg unterwegs zu sein. Zum Glück scheint kein weiterer, ähnlich schwerer Unfall passiert zu sein, zumindest ist uns nichts zu Ohren gekommen.

Der letzte Abschnitt der Leverkusener Balkantrasse vom Imbacher Weg zum Parkplatz am Opladener Bahnhof wurde etwas überraschend am 13. September 2019 eröffnet. Das Wetter sei gerade so schön, hieß es von Seiten der Stadt. Etwas verärgert waren alle Radfahrer zunächst über die Schilder an beiden Enden des Parkplatzes mit der Aufforderung, vom Rad abzusteigen. Aber diese Schilder waren, auch eine Überraschung, pünktlich zur Eröffnung wieder verschwunden. Derzeit läuft eine unterschwellige Diskussion, wie die Wegeführung bis zur Werkstättenstraße in der neuen Bahnstadt verbessert werden kann. Zwischen den Autos über den Parkplatz zu gehen oder fahren, birgt erhebliche Risiken.

Zur Vollendung der Balkantrasse haben wir in einem Rundbrief angekündigt, über eine große Eröffnungs- und Geburtstagsfeier im Frühjahr nachzudenken. Beschlossen wurde vom Aktivenkreis, eine solche Feier nicht zu planen. Der Aufwand erschien zu groß. Die Organisatoren haben in der Vergangenheit vor dem Termin viel Stress gehabt, sind aber vor lauter Arbeit gar nicht selber zum Feiern gekommen. Als Ersatz kann das Trassentreffen am 7.6. angesehen werden.

Am 1. November wurde als Dank für den vorherigen Vereinsvorsitzenden die Werner-Nolden-Höhe gegenüber dem Pattscheider Bahnhof eingeweiht. Seine Unterstützung mit dem Bierstand auf der Bierbörse erfuhr der Förderverein letztes Jahr und im August 2020 geht das Zapfen auf der Schusterinsel weiter.

Apropos Schusterinsel und weiter, wir hoffen, dass es auch mit den Planungen für einen Radwegausbau von der Schusterinsel unter der Raoul-Wallenberg-Straße und der A3 hindurch zum Tierheim und dem Weg am Mühlengraben weiter geht. Vielleicht kann hierauf auf einer der nächsten Critical-Mass-Fahrraddemos, jeweils am ersten Montag jeden Monats, verstärkt hingewiesen werden.

Nicht mehr ganz 2019, aber dennoch von Interesse dürfte sein, dass der Zugang von der Neukronenberger Straße zur Balkantrasse bald asphaltiert sein wird. Bisher war der Weg sehr holprig und matschig. Die Arbeiten werden gerade ausgeführt.

Bei der vierte Auflage des Stadtradelns in Leverkusen 2019 konnte das Team "Freunde und Förderer der Balkantrasse" nur einen zweiten Platz belegen und wurde knapp vom Team Covestro geschlagen. Herzlichen Glückwunsch noch einmal! Dieses Jahr findet das Stadtradeln von Montag, dem 25. Mai, bis Sonntag, den 14. Juni 2020, statt. Der Zeitraum schließt mit Pfingsten und Fronleichnam zwei lange Wochenenden ein und bietet somit eine gute Gelegenheit für ausgedehnte Radtouren und viele Kilometer.

In diesen Zeitraum fällt am Sonntag, den 7. Juni, 2020 das Trassentreffen. Die Leverkusener Präsenz wird hauptsächlich vom Förderverein vorbereitet und er präsentiert sich bei dieser Gelegenheit endlich mal wieder in der Öffentlichkeit. Der Stand mit Stempelstation wird am neuen Ende der Balkantrasse zu finden sein, wir werden hierzu per Rundbrief einladen.

Seien Sie gut unterwegs auf der Balkantrasse und auch überall sonst!

Viele Grüße,
Petra und Jan Haller und der Aktivenkreis des Fördervereins
02171/733103